Für „Rückkehr-Offensive“

Sozialverbände und Linke fordern Entlastung von Pflegekräften

Zum Internationalen Tag der Pflegenden haben Sozialverbände und Politiker eine stärkere Entlastung von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen gefordert. „Gerade pflegende Angehörige brauchen infrastrukturelle Entlastung, zeitliche Spielräume und finanzielle Anerkennung“, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Sonntag in Berlin. Patientenschützer und Linkspartei dringen auf mehr finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege.

Ohne das kräftezehrende Engagement der meist weiblichen Angehörigen, die Pflegebedürftige zu Hause versorgen, „wäre die Altenpflege längst zusammengebrochen“, erklärte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz. Deren Unterstützung bleibe bislang aus. Brysch forderte ein steuerfinanziertes Pflegezeitgeld und einen Rechtsanspruch auf Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. „Das entlastet auch die nicht berufstätigen Angehörigen“, erklärte Brysch. Die Bundesregierung müsse das Pflegegeld „sofort und pauschal um 300 Euro“ erhöhen. „Das schafft Luft angesichts der radikal gestiegenen Lebenshaltungskosten.“

Angesichts akuter Personalnot in der Pflege forderte die Linkspartei von der Bundesregierung eine „Rückkehr-Offensive“, um ausgeschiedene Beschäftigte zurückzugewinnen. Studien zufolge wären 300.000 zusätzliche Vollzeitpflegestellen „durch Rückkehr in den Beruf oder Aufstockung der Arbeitszeit“ möglich. Konkret fordert die Linke, Projekte zum schrittweisen Einstieg in die Viertagewoche finanziell zu unterstützen. Für pflegende Angehörige müsse zudem „dringend Entlastung durch mehr Plätze in der Kurzzeit- und Verhinderungspflege“ geschaffen werden. (afp)